GESCHICHTE
Im Jahre 1929
fanden sich im Vringsveedel zu Köln einige
Gleichgesinnte zusammen und gründeten einen Kegelklub. Nach kurzer Zeit genügten
ihnen "alle Neune" aber nicht mehr, und sie besannen sich darauf,
dass es in Köln eine wesentlich bessere Möglichkeit zum Feiern gibt - d'r kölsche Fastelovend.
Man setzte
sich zusammen und beratschlagte, "wat maache
mir?", "wie soll et ussinn?", "wä darf metmaache?", und
natürlich auch "wat soll dä Verein für ne Name
kriege?" Bei diesen Beratungen entstand das, was man in Köln heute als
"Original Negerköpp vun
1929 e.V." kennt. Damals hießen sie jedoch nur Negerköpp.
Sie machten es
sich zur Aufgabe, kölsches Brauchtum zu pflegen und dieses Brauchtum den
Kölnern näher zu bringen. Hierzu bedienten sie sich des Mittels der Persiflage,
färbten sich Geicht und Hände schwarz und kleideten sich in Kostüme, die ihren
mexikanischen Ursprung nicht verleugnen konnten. Recht schnell machten sie sich
einen guten Namen in und um Köln und wurden zu einer der Zugnummern im
Sitzungskarneval. Außerdem nahmen sie bereits ein Jahr nach ihrer Gründung am
Rosenmontagszug teil.
Leider haben
die Gründerväter der Negerköpp kein Archiv geführt,
und wir müssen uns auf mündliche Überlieferungen, soweit heute noch verfügbar,
verlassen.
Nach dem
zweiten Weltkrieg dauerte es nicht lange und die Negerköpp
waren wieder da. Sie machten da weiter, wo sie vor dem Krieg aufgehört hatten.
Schon im Jahre 1949 nahmen Sie wieder am Rosenmontagszug teil. Der Vereinsname
und auch die Kostümierung blieben unverändert.
Im
Sitzungskarneval waren die Negerköpp vor allen Dingen
wegen ihrer Darstellungen aus dem kölschen Miljöh beliebt. Jedes Jahr wurde eine andere Revue auf die
Bühne gebracht. Solche Revuen sind heute aus Personalnöten leider nicht mehr
möglich, aber die Negerköpp begeistern immer noch mit
ihren Potpourris aus alten und neuen Kölner Liedern.
Unvergessen in
der Vereinsgeschichte ist der großartige Empfang der Negerköpp
im Jahre 1973 im Kölner Hauptbahnhof. Der damalige Festkomiteepräsident Ferdi
Leisten hatte angekündigt, dass zum Karneval ein Gruppe
glutäugiger Damen aus Rio kommen und Oberbürgermeister Theo Burauen
die Schönen im Rathaus empfangen werde. Auf dem Bahnhof standen das gesamte
Festkomitee, ein Spielmannszug und viele Schaulustige zum Empfang bereit. Aus
dem Zug stiegen jedoch nicht die Damen aus Rio, sondern, in grellrosa und
schocklila Kostüme gewandete Negerköpp. Der in den
Spaß eingeweihte OB Burauen - Ehrenmitglied der Negerköpp - gab tatsächlich einen Empfang im Rathaus und
amüsierte sich köstlich über die verblüfften Gesichter des Empfangskomitees aus
Ratsherren und Verwaltungsleuten.
Da es mehrfach
zu Verwechslungen kam, fügten die Negerköpp im Jahre
1986 ihrem Namen die Bezeichnung "Original" hinzu, um sich von den
anderen in Köln vorhandenen Gruppen, die sich ebenfalls Negerköpp
nennen, zu unterscheiden.
In der Zeit
von 1986 bis 2003 waren die Negerköpp ein Teil des
"Großen Melodienreigen kölscher Evergreens". Hier standen sie
zusammen mit bekannten Größen des Kölner Karnevals wie Marion Bittner, Belinda,
Claudia Engels, Toni und Heli Steingass, Teddi und Fredi, Günther Dahmen und dem Leiter der Gruppe,
Ludwig Sebus, auf den Bühnen in und um Köln. Auch im
TV war diese Gruppe bei den verschiedensten
Veranstaltung in allen Sendern weit über die Grenzen Kölns hinaus bekannt
geworden.
Seit 2003
treten die Negerköpp nun wieder ausschließlich
alleine auf und feiern mit ihren Auftritten auf kleinen Feiern, sowie in großen
Sälen überall in NRW ganzjährlich Erfolge auf der Bühne. Nachdem die Negerköpp einige Jahre nicht an den Zög
teilgenommen hatten, haben sie diese Tradition 1999 wieder aufgenommen. Seitdem
ist die Teilnahme an den Veedelszöch sowie am
Sternmarsch für alle Mitglieder wieder der absolute Höhepunkt der Session.
Das
Jubiläumsjahr hat für die Negerköpp schon sehr
erfolgreich begonnen, da wir frisches Blut in unsere Reihen begrüßen durften
und nun wieder stolze 17 aktive Mitglieder zählen. Um den von uns
eingeschlagenen Weg weiter zu gehen, brauchen wir jedoch auch weiterhin
Menschen, die sich für den Kölner Karneval und insbesondere für die Negerköpp begeistern; dann werden die Negerköpp
ihre Tradition fortsetzen können und bleiben dem Karneval noch lange Zeit
erhalten, so dass die nachfolgenden Chroniken noch lange über einen der
ältesten und erfolgreichsten Vereine aus dem Vringsveedel
berichten können.
An dieser
Stelle endet vorläufig die Chronik der ersten 75 Jahre der Original Negerköpp vun 1929 e.V. und wird
hoffentlich fortgesetzt.